Strömungsberuhigter
Zulauf
von Gregor Biedermann am
13.02.00
Wer kann mir
erklären
wie das mit dem beruhigten Speicherzulauf funktioniert?
Gibt es da keinen
Rückstau
wenn der Speicher bereits (teilweise) gefüllt ist?
Es ist richtig, daß im strömungsberuhigten Zulauf gleich hoch das Wasser steht, wie in dem umgebenden Speicher. Dadurch kommt es aber nicht zu einem Rückstau im Zulaufrohr. Nach den physikalischen Gesetzen ist der hydrostatische Druck in einem Wasserspeicher gleich hoch wie in dem Rohr des strömungsberuhigten Zulaufs. Z.B.: Bei einem angenommen Wasserstand von 2 m im Behälter beträgt der hydrostatische Druck am Behälterboden 0,2 bar und ist identisch mit dem Druck am Boden des strömungsberuhigten Zulaufs. Der Durchmesser des Behälters oder Rohres ist für den hydrostatischen Druck unerheblich, da auschließlich die Höhe der Wassersäule für den Druck bestimmend ist. Bei meinem Beispiel ist der hydrostatische Druck am Boden eines senkrechten Rohres mit einem Durchmesser von 110 mm identische mit dem hydrostatischen Druck am Boden eines Rohres von 2.000 mm Durchmesser.
Nach dem physikalischen
Gesetz
der kommunizierenden Röhre gleichen sich zwei Röhren
miteinander
aus, da der Druck zwischen beiden Röhren (Speicher und Zulaufrohr)
am Boden gleich ist. Auch hierbei ist der Querschnitt der Röhren
unerheblich.
In der Praxis bedeutet dies, wenn bei einem strömungsberuhigten
Zulauf
Wasser zufließt, gleicht sich der Wasserstand nach dem
physikalischen
Gesetz der kommunizierenden Röhren zwischen Zulaufrohr und
Speicher
aus.
Bei einem
strömungsberuhigten
Zulauf kommt aber noch die Funktion der Strömungsberuhigung hinzu.
Diese erfolgt ebenfalls nach physikalischen Gesetzen: Die
Strömungsgeschwindigkeit
in einem Rohr, oder Auslauf reduziert sich bei Verdoppelung des Rohres
zum Quadrat. In der Praxis bedeutet dies, daß bei einem
strömungsberuhigten
Zustand der Auslauf mindestens doppelt so groß (oder
größer)
ist, wie der Rohrquerschnitt. Dadurch wird die Fallgeschwindigkeit des
Wassers zum Quadratoder (oder mehr) reduziert.
Das frische, mit
Sauerstoff
angereicherte Wasser muß im Speicher strömungsberuhigt nach
unten zugeführt werden. Stoffe, die schwerer als Wasser sind
müssen
sich am Speicherboden absetzen (Sedimentation) und dürfen nicht
aufgewirbelt
werden. Auf diesem beruhigten Bodensediment bildet sich nach einiger
Zeit
ein positiver Bakterienflor, der Sauerstoff benötigt um seine
Reinigungswirkung
im Speicher voll zu entfalten (mikrobiologische
Klärwerksfunktion).
Beim Einsatz von REWALUX-Filtersystemen beträgt die
Sedimentationsmenge
im Jahr ca. 2 mm, d.h. in 10 Jahren hat sich im Speicher eine
Sedimentationsschicht
von nur 2-3 cm gebildet.
Die Wasserentnahme
muß
so gestaltet sein, daß eine Verwirbelung und Ansaugung des
Bodensedimentes
zuverlässig verhindert wird.
Weitere Info: Ratgeber