Vogelgrippe
T. Barth am 30.03.06
Vogelkot soll Vogelgrippeviren übertragen. Stellt damit die Nutzung von Regenwasser (Vogelkot auf dem Dach) für die Waschmaschine eine Gefahr dar (Kleinkinder)?
Zur Übertragung der Vogelgrippe auf den Menschen ist nach heutigem Kenntnisstand ein enger Kontakt des Menschen zu infiziertem Geflügel notwendig (Robert Koch-Instituts: 20.1.2006). Selbst aus Hochrisikogebieten (Türkei, China) gibt es keine bekannten Fälle einer Übertragung durch Wasser oder andere vergleichbare Medien.
Nach dem bisherigen Wissensstand kann eine Infektion für Menschen durch tragen von mit Regenwasser gewaschener Wäsche ausgeschlossen werden. Dies wurde auf Rückfrage auch von Prof. Dr. Holländer, dem Leiter des ataatl. Hygieneinstituts Bremen, bestätigt.
Der H5N1-Virus ist zwar
gegen
Vögel sehr aggresiv, andererseits auch sehr empfindlich. Zur
Vermehrung
benötigt dieser Virus einen entsprechenden Wirt.
Der Virus stirbt sowohl
bei Temperaturen über 70 Grad C, wie auch bei Trocknung ab. Zur
Desinfektion
reicht einfache Seifenlauge aus. Bei Regenwasseranlagen kommt
zusätzlich
ein erheblicher Verdünnungsfaktor hinzu.
In der Praxis bedeutet dies, selbst wenn Regenwasser kontaminiert würde übersteht der Virus beim Wäschwaschen weder den Trocknungsprozess und erst recht keinen Bügelvorgang.
Ein Infektionsrisiko besteht nur, wenn man mit infizierten Tieren direkt in Kontakt kommt und z.B. anschließend mit kontaminierten Händen etwas ißt. Die Kinder in der Türkei haben sich durch das Spielen mit abgehackten Hühnerköpfen angesteckt, die infiziert waren. Darüber hinaus bestanden zusätzliche unhygienische Zustände.
Bei Einhaltung der Hygienestandards, die in Westeuropa üblich sind, besteht für Menschen kein Risiko durch den H5N1-Virus.