Druckausgleichsgefäß
gegen
häufige Pumpentaktung
Uwe Löffler am
1.11.2000
ist der Einbau eines (durchflossenen, wg. Keime) Druckausgleichsbehälters sinnvoll, um eine häufigere Taktung der Pumpe - bedingt durch schleichenden Druckabfall im Regenwasserleitungssystem - zu vermeiden?
Ihre Überlegung ist im Kern richtig. Grundsätzlich ist der Einbau eines durchspülten Ausdehnungsgefäßes, wie es für Trinkwassernetze zugelassen ist, in einer Regenwassernutzungsanlage möglich und nicht schädlich. Mit einem solchen Ausdehnungsgefäß kann die Anzahl der Pumpenstarts reduziert werden, so daß z.B. die Pumpe nur bei jeder 2. oder 3. Toilettenspülung anspringt. Damit können die Stromkosten und der Verschleiß der Pumpe reduziert werden. In größeren Anlagen mit höheren Pumpenleistungen, wie z.B. in Gaststätten, Kindergärten, etc. werden auch von mir entsprechende Ausdehnungsgefäße vorgesehen. Der Vordruck des Ausdehnungsgefäßes muß dabei zwischen dem Pumpeneinschaltdruck und dem Systemstillstandsdruck liegen, d.h. bei einem Pumpeneinschaltdruck von 1,5 bar und einem Stillstandsdruck von ca. 4 bar in den Leitungen muß ein Ausdehnungsgefäß mit 2,5 bar Vordruck und einem zulässigen Betriebsdruck bis 6 bar gewählt werden. Das Volumen sollte dabei mind. 18 Ltr. betragen.
Die Anschaffung eines durchspülten Ausdehnungsgefäßes schlägt mit ca. 190,- DM bis 250,- DM zu Buche und ist somit im privaten Haushalt kaum rentabel, da die Stromkostenersparnis bei ca. 5,- DM bis 10,- DM liegt. Die gesammten Stromkosten für eine Regenwassernutzungsanlage im privaten Haushalt liegen im Durchschnitt bei nur 25,- DM jährlich, wenn die richtigen Bauteile und keine "stromfressende Billig-Pumpe" verwendet wurde.
Bei einer einwandfreien
Regenwassernutzungsanlage
gibt es keinen schleichenden Druckabfall in der
Größenordnung,
daß die Pumpe taktet. Ein schleichender Druckabfall ist ein
Zeichen
für Porösität im System und sollte geprüft und die
Ursache beseitigt werden.
Hierbei gibt es
verschiedene
Möglichkeiten für die Ursache des Taktens:
Um die Ursache für
das
Pumpentakten schnell einzukreisen empfehle ich folgende Vorgehensweise:
Schließen Sie alle
Anschlußventile (Eckventile) der WC-Spülkästen, sowie
sonstiger
Verbraucher.
- Taktet die Pumpe
weiterhin:
Liegt der Fehler im Rohrleitungssystem oder am
Rückflußverhinderer
- Taktet die Pumpe nicht
mehr:
Öffnen Sie die
Anschlußventile
wieder einzeln nacheinander und prüfen dabei, ob ein Druckabfall
oder
Pumpentakten beginnt.
Damit können Sie
schnell
und gezielt den Fehler einkreisen und anschließend beheben.