TEST ACHATS (WARENTEST)
Das Verbrauchermagazin
Juli/August 2001 Nr. 445
- Auszug / Deutsche Übersetzung -
Nutzung des Regenwassers
Geld, das vom Himmel
regnet?
Die Nutzung des Regenwassers für einige
Zapfstellen im und am Haus kann sich als sehr einträglich erweisen.
Das setzt allerdings einige Baumaßnahmen voraus, die im Wesentlichen
in der Installation der beiden Hauptkomponenten bestehen: der Filter und
die Pumpe. Wir haben beides getestet.
Filter unter die Lupe genommen
Es gibt verschiedene Filterarten (oder
genauer gesagt "Vorfilter") für Regenwasser.
Da sind zum einen die "Fallrohrfilter",
die das Wasser vom Schmutz trennen, den sie in den Abwasserkanal leiten.
Fallrohrfilter sind direkt in jedes Fallrohr einzubauen. Im Gegensatz dazu
werden die anderen Filter erst nach Zusammenführung der einzelnen
Regenwasser-Sammelrohre eingesetzt. Bei diesen zentralisierten Filtern
kann es sich um "Wirbelfilter" (sie halten die Verunreinigungen zurück,
indem sie das Wasser gegen ein senkrechtes
Gitter/Filtergewebe führen) oder
um "Volumenfilter" (hierbei wird das Wasser gefiltert, während es
über ein feines Gitter/Filtergewebe mit einer Neigung geführt
wird) handeln. Alle diese Filter sind so konzipiert, dass sie den Schmutz
automatisch durch das Abwasserrohr ableiten, weshalb sie als selbstreinigend
bezeichnet werden. Die klassischen "Siebfilter" hingegen sind in regelmäßigen
Zeitabständen von Hand zu reinigen. Die Filter können generell
im Fachhandel bezogen werden. Bei unserem Test haben wir uns auf vier wesentliche
Aspekte konzentriert:
Abscheiden von Blättern und Moos.
Hier sind die Fallrohrfilter am wirkungsvollsten:
Sämtliche Blätter werden direkt zu dem Ableitungsrohr geleitet,
wohingegen bei dem Wirbel- und dem Volumenfilter einige Blätter zurückbleiben
(sie werden bei starken Regenfällen fortgespült). Bei den Siebfiltern
bleiben die Blätter natürlich so lange zurück, bis sie von
Hand entfernt werden.
Filterleistung
Wieviel Wasser geht beim Filtern verloren?
Um das herauszufinden, haben wir Niederschläge unterschiedlicher Intensität
simuliert: Nieselregen, Schauer und Gewitter.
Ergebnis: 0 Prozent Verlust bei den Siebfiltern.
Unter den selbstreinigenden Filtern sind die Wirbelfilter mit einem Verlust
von 5 bis 20 Prozent, je nach Intensität der Niederschläge, die
leistungsstärksten. Die Volumen- und die Fallrohrfilter haben bei
ergiebigen Regenfällen oder bei Salzwasser einige Probleme. Der Anteil
des Wassers, das auf diese Weise verloren geht, kann bis zu 50 Prozent
betragen.
Leichtigkeit der Installation
Die Fallrohrfilter müssen mit größter
Sorgfalt eingebaut werden. Andernfalls kann ihre Leistung um mehr als die
Hälfte vermindert sein. Außerdem wird ein Filter pro Fallrohr
benötigt. Die Wirbelfilter sind hingegen zentralisiert und mit regulierbaren
Zuleitungen versehen. Die Volumenfilter sind sperriger als die anderen
Typen.
RATSCHLAG: Der Einbau der Fallrohrfilter
muß mit äußerster Sorgfalt durchgeführt werden. Eine
Abweichung in der Vertikalen kann zu Leistungseinbußen von bis zu
50 Prozent führen. Außerdem müssen unbedingt die Ränder
der Rohre abgefeilt werden, die in die Filter eingeführt werden.
Wartungsfreundlichkeit
Die Siebfilter müssen ungefähr
alle drei Monate kontrolliert und gewartet werden, was allerdings leicht
durchzuführen ist.
Die selbstreinigenden Filter benötigen,
ihrem Namen zum Trotz, eine gelegentliche Überprüfung. Diese
Überprüfung wird ungefähr 2 Mal im Jahr durchgeführt
und ist bei den Wirbelfiltern sehr leicht zu bewerkstelligen. Einen etwas
weniger leichten Zugang bietet die 3P-Technik (Volumenfilter). Am mühseligsten
ist die Wartung der Fallrohrfilter, die demontiert werden müssen,
damit das Gitter gereinigt werden kann, das nur von einer Seite zugänglich
ist. |