Grauwassernutzung
Was ist Grauwasser?
Im Wasser- / Abwasserbereich sind
folgende Definitionen festgelegt worden, die immer wieder
verwechselt
werden und dann zu Missverständnissen führen:
Regenwasser |
Wasser aus
natürlichem Niederschlag, das nicht durch
Gebrauch verunreinigt
wurde. |
Dachablaufwasser | Regenwasser von Dachflächen |
Betriebswasser |
Wasser für
häusliche und gewerbliche Einsatzbereiche,
welches keine
Trinkwasserqualität haben muß (z.B. aus
Regenwasser- oder Grauwasseranlagen) |
Brauchwasser |
Erwärmtes
Trinkwasser |
Grauwasser |
Leicht
verschmutztes Abwasser von Duschen, Badewannen und
Handwaschbecken,
ohne
Fäkalien |
Schwarzwasser |
Fäkalienhaltige
Abwässer |
Grauwasser ist somit das Abwasser
aus
Duschen, Badewannen und Handwaschbecken, das gesammelt und
aufbereitet
wird, um anschließend für WC-Spülung und
Gartenbewässerung zu verwenden.
Abwasser aus Spül- und Waschmaschinen ist zur
Grauwasseraufbereitung aufgrund des Fettgehalts, bzw. der
Flusenanteile
nicht geeignet.
Grauwasseranlagen sind Anlagen zur
Aufbereitung und Wiederverwendung von Grauwasser im Haushalt
und im
gewerblichen Bereich zur Einsparung von Trinkwasser und
Reduzierung von
Abwasser.
Mit einer Grauwasseranlage können bis zu 50%
Trinkwasser und
Abwasser eingespart werden. Auch die anteiligen
Abwassergebühren
werden bei einer Grauwasseranlage eingespart, da diese
Gebühren
nach dem Frischwasserbezug ermittelt und das Grauwasser nach
der
Aufbereitung im eigenen Haus ein zweites Mal verwendet,
bevor es in den
Kanal als Schwarzwasser eingeleitet wird.
Warum Grauwasser nutzen?
Wasserknappheit und Dürre seien in den vergangenen 30 Jahren immer häufiger und mit zunehmender Heftigkeit aufgetreten, so der Bericht des Europäischen Parlaments. Der Klimawandel dürfte diese Situation noch verschärfen. Bereits im Jahr 2007 lebte ein Drittel der Menschen in Europa in Regionen, in denen die Wasserressourcen knapp sind.
40 Prozent des in der EU verbrauchten Wassers könnten
eingespart werden, so das Parlament. Nahezu 20 Prozent des
Wassers in
der EU gingen infolge ineffizienter Wassernutzung verloren.
Wasserknappheit und Trockenheit hingen eng mit der
Problematik der
Wasserverschwendung zusammen. Wassereinsparung müsse
deshalb
"die erste Priorität" zur Bewältigung von
Wasserknappheit und Dürren sein. Grundsätzlich
gehe es um
eine "Kultur des Wassersparens in der EU".
In touristischen Regionen ist der
Prokopfverbrauch auf 400 l pro Person und Tag angestiegen,
was
insbesondere in Spanien, Italien und Frankreich die
Situation der
Wasserknappheit verschärft.
Von den etwa 1,4
Milliarden Kubikkilometern Wasser, die
sich auf dem Planeten Erde
befinden, sind nur 35 Millionen Kubikkilometer
Süßwasser.
Nur etwa 213.000 Kubikkilometer davon sind relativ leicht
für den
Menschen
zugänglich. Der Rest liegt in Form von Gletschern,
Schnee, Eis,
Grundwasser, Grundeis, Dauerfrost, Bodenfeuchtigkeit und
Sumpfwasser
vor, ist also nicht leicht zugänglich. Zur Berechnung
der
Wasserverfügbarkeit legt die UNESCO die gesamte
Süßwassermenge
zugrunde, unabhängig von deren Zugänglichkeit.
Wie aus der nebenstehenden Graphik
zu
erkennen ist, sind in Europa nur 8% des verfügbaren
Süßwassers vorhanden, bei einer
Bevölkerungsdichte von
13% der Weltbevölkerung.
Grafik-Quelle: UNESCO; The
United
Nations Water Development Report
Voraussetzungen zur Nutzung von
Grauwasser:
Grauwasseranlagen sind in vorhandenem Baubestand leider meist nicht nachrüstbar, da hierfür bei den Abwasserleitungen eine spätere Grauwassernutzung berücksichtigt werden muss.
Die Abwasserleitungen für
Duschen,
Badewannen und Handwaschbecken müssen getrennt
geführt werden
von den Abwasserleitungen für WC, Spül- und
Waschmaschine.
Somit ist eine Grauwassernutzung nur
bei Neubauten oder Neuinstallation von Rohrleitungen
möglich.
Eine zukunftsorientierte Bauweise
bei
Neubauten sollte immer eine getrennte
Abwasserführung
für Schwarzwasser (fäkalienhaltige Abwässer)
und
Grauwasser (fäkalienfreie Abwässer) beinhalten, die erst kurz vor der Übergabe
in den
öffentlichen Kanal zusammengeführt werden.
Damit ist
die Möglichkeit einer späteren Nachrüstung
immer gegeben.
Ferner müssen die
Betriebswasserleitungen - wie bei der Regenwassernutzung -
getrennt zu
den Toiletten geführt werden.
Wie
funktioniert
eine Grauwasseranlage?
Leider ist es nicht möglich, einfach das Grauwasser in
einem
Behälter aufzufangen und bei Bedarf wieder zu
verwenden.
Grauwasser enthält Tenside (Waschmittel),
Hautabreibungen, Haare
und Hautfette. Dadurch ist das Grauwasser ohne Aufbereitung
nicht gut
lagerfähig und fängt recht schnell an faulig zu
riechen. Ohne
Aufbereitung würde im Lagerbehälter sich schnell
auch eine
harte Schicht von den Waschmittelresten ablagern.
Das Grauwasser muss im Zulauf zuerst
grobgefiltert werden. Dies erfolgt über einen
Spaltsiebfilter im
Zulauf, der grobe Verunreinigungen in das Kanalnetz
abführt.
Anschließend wird das
Grauwasser belüftet, damit der natürliche
Bakterienflor die
Reinigung des Grauwassers durchführen kann und das
Wasser
lagerfähig wird. Vor der eigentlichen Nutzung erfolgt
eine
Hygienisierung durch einen Membranfilter (Wartungsteil).
Über eine
Tauchdruckpumpe wird dann das aufbereitete Wasser einem
Verdichter im
Haus zugeführt. Es kann dann zu den Verbrauchern wie
z.B. der
Toilettenspülung oder der
Gartenbewässerung zugeführt werden.
Sollte einmal ein höherer
Bedarf
vorhanden sein als an Grauwasser zur Verfügung steht
wird die
Verfügbarkeit über eine Nachspeisung im
Gebäude
gesichert. Die Nachspeisung kann sowohl mit Trinkwasser aus
dem
Stadtnetz, wie auch aus einer Regenwasseranlage erfolgen.
Auf dem Markt gibt es interne
Grauwasseranlagen, die im Keller installiert werden, wie
auch externe
Anlagen, die außerhalb des Hauses installiert werden.
REWALUX bietet nur externe Anlagen
an,
deren Hauptkomponenten in einer Betonzisterne
außerhalb des
Gebäudes enthalten sind. Diese Systeme können auch
bei
Gebäuden ohne Keller eingesetzt werden und es wird kein
teurer
Kellerraum vergeudet. Das Risiko von
Überflutungsschäden
durch
Lagertanks wird bei externen Systemen ebenfalls gemindert.
Bei den
externen Systemen wird im Gebäude nur Schaltschrank
installiert,
der die Anlagensteuerung, den Verdichter und die
Nachspeisung
enthält.
Die externen Systeme sind
verfügbar für private Haushalte ab 600 ltr.
Grauwassertagesleistung (bis 8 Personen-Haushalte), bis hin
zu
Großanlagen für Hotels mit einer
Tagesreinigungsleistung bis
13.500 ltr. Grauwasser.